Einführung
Wir hoffen damit wieder zum "Platt schwäätze" anzuregen und anzuspornen, so dass unser schönes Platt weiterlebt und aktiv gesprochen wird.
Einführung
Bis in die 1970er Jahre war Filzer Platt die Muttersprache aller gebürtigen Filzer, die man als Kind lernte und in Familie und Dorfgemeinschaft so gut wie ausschließlich gebrauchte. Heute muss Platt mit Hochdeutsch und einer regional gefärbten Umgangssprache konkurrieren und scheint ins Hintertreffen zu geraten. Die Zukunft des Dialektes wird davon abhängen, ob insbesondere bei jungen Menschen die Erkenntnis wächst, dass – neben dem Hochdeutschen – die Filzer Mundart ein ausdrucksstarkes und bildkräftiges Kommunikationsmittel darstellt, welches Identität stiftet und Heimat bietet.
Filzer Platt gehört zum moselfränkischen Dialektverband, benannt nach dem im größten Teil des Gebietes fließenden Fluss und dem westgermanischen Stamm der Franken. Der moselfränkische Sprachraum umfasst Luxemburg, das nördliche Saarland, grenznahe Teile Lothringens, den Hunsrück, die Eifel sowie östlich des Rheins weite Teile des Westerwalds und des Siegerlands.
Ein Erkennungsmerkmal, das Filzer Platt vom Dialekt der umliegenden Dörfer unterscheidet, ist das Wort „Kond“ = hochdt. „Kind“. An Stelle des Stammvokals i in der hochdeutschen Form haben auch die folgenden Dialektwörter (Auswahl) ein offenes o, gesprochen wie in hochdeutsch „sollen“: „blond“ = „blind“, „Joft = Gift“, „mott“ = „mit“, „Ompere“ = „Himbeeren“, „on“ = „in“, „Rond“ = „Rind“, „spetz“ = „spitz“. Bei Wörtern wie „Moss“ = „Messe“ findet sich statt des hochdeutschen Stammvokals e ebenfalls ein offenes o im Dialektwort.
Im Wörterverzeichnis folgt die Schreibung annäherungsweise der Lautung. Dabei ist zu bedenken, dass eine Reihe von Lauten mit den üblichen Schriftzeichen nicht exakt abgebildet werden kann. Um das offen und lang gesprochene o, das im Hochdeutschen nicht vorkommt, von anderen o-Lauten zu unterscheiden, steht in Wörtern wie „Droot”= „Draht“ und „loo” = „da, dort” die Zeichenfolge [oo]. Aus Gründen der Lesbarkeit wird auf weitere Differenzierungen und Sonderzeichen verzichtet. Die Auswahl enthält schwerpunktmäßig Wörter und Ausdrücke, deren hochdeutsche Entsprechungen nicht mit dem Dialektwort verwandt sind bzw. in Form und Lautung stark vom Hochdeutschen abweichen.